Gedicht

Mien Hasen-Ahlers


Dat is keen Döntje or Speukenkram
Is nich to glöven, ok nich flunkert
He steiht vör mi, stolt un groot
'n Riesenkeerl, so ok Han´n un Fööt
Dat is de Hasen–Ahlers ut'n Stöh  
As'n Wilddeev lang un wiet bekannt
Dorum is sien Strafregister ellenlang
Reh un Has sünd sien groot Plaseer
Bannig veele Langohrn hett he eeten
Fix un akraat is he in't Scheeten  
Sien Häg un Pläg blev nich ungeacht
He keem in't Kittsch'n - veele Dag
He höögt sik, denn de Winter in us Land
Is meistied kold un dann besünners krass
So keem dat Strafgesetz em moi topass  
Ward Tokiekers bi ´n Stüh logiert
Un hebbt sik vör länger inquartiert
Frogt se geern mal no ´n Wilderich
Lett de Reiser noch ´n Daler springen
Deut Hasen-Hinrich vertell´n un sing´n 
Anno darteihn is he vör ümmer gohn
Un noch ümmer tröck he Minschen an
Ok no aver hunnerd Johrn
'n Denkmol hett he kreegen
Un'n Hasen boben dropp  
Oh jeh, doch nich aals is wohr
In disse Tied weer ick nich dor
Dat hett noch bannig lang duurt
Doch, wenn ick fröher komen weer
Denn weer't, ick glöv, woll so pussert  




hasenahlers.de dankt Erwin Holldorf aus Friedrichstadt. Der Maler und Dichter schuf diese Verse im Juni 2009 zum Gedenken an unseren Hinrich.





Hinnerk und der Hase

Wer schleicht da durch den dunklen Stüh
Es ist der Hasen-Hinnerk, es ist noch früh
Er trachtet nach dem Leben manchem Wesen
Seine Donnerbüchse gab ab einen lauten Knall
So kam ein Langohr in schnellem Lauf zu Fall
Und schließlich auch ums Leben

Die Beute hängt nun schlaff an Trappers Arm
Es war wieder Meister Lampe, der nicht entkam
Der Has´ verziert nun einen dicken Balken
Hier muss er geduldig hängen, acht Tage lang
Das Bret soll langsam und in Ruhe reifen
Sonst genießt es kein Stüher Jägersmann

Alsdann wird ihm abgezogen sein Pelzbehang
Der arme Kerl, der hängt nun leider blank
Hasen-Hinnerk zerlegt das Tier in Einzelstücke
Auch Herz und Leber sind ihm als Speise nütze
Mit Feuer und im Topfe brutzelt nun der Gute
Und verändert sich von Minute zu Minute

Übrig bleibt nur wenig und in Ehren,
Was knöchern ist und nicht zu verzehren
Im ersten Gang verspeist er nur die Keulen
Der Rest soll als Süppchen später ihn erfreuen
Hasen-Hinnerk ist nun müd´ und geht zur Ruh´
Glücklich und zufrieden macht er beide Augen zu

Erwin Holldorf





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