Pastor Fritz Bultmann

Geschichte der Gemeinde Ganderkesee

Geschichte der Gemeinde Ganderkesee und der Wildeshauser Geest - Das Standardwerk





Hier entsteht eine Seite über den Ganderkeseer Pastor Fritz Bultmann, dem unsere Heimat ein literarisches Kleinod über uns und unsere Geschichte zu verdanken hat. Wo sind wir, wo steht unsere Gemeinde? Eine Standortbestimmung wird erst möglich über die Positionierung in der Geschichte.









Delmenhorster Kreisblatt vom 12.08.2009



Ganderkesee persönlich

2009-08-12

„Für eine Seite brauche ich ungefähr eine viertel Stunde“

Lars Tischler schreibt Bultmann-Buch ab / Nachdruck für 1150-Jahr-Feier?

Als leidenschaftlicher Ganderkeseer will Lars Tischler etwas tun für das Identitätsgefühl in der Gemeinde. Sein Traum: die Neuausgabe eines heimatkundlichen Standardwerks von 1952. Mit dem Abschreiben hat er schon mal begonnen.

Von Frank Hethey

Ganderkesee. Immer wenn sich Lars Tischler per Bahn zur Arbeit in die Universität Bremen begibt, ist er eifrig am Schreiben. Oder besser gesagt: am Abschreiben. Auf seinem Bildschirm hat er die eingescannten Seiten eines 1952 publizierten Buchs aufgerufen: „Geschichte der Gemeinde Ganderkesee und der Delmenhorster Geest“ von Pastor Fritz Bultmann. „Für eine Seite“, sagt der 36-Jährige, „brauche ich ungefähr eine viertel Stunde“.

Vor zwei Wochen hat Tischler mit seiner Fleißarbeit angefangen, nun ist er auf Seite 40 von 214 angelangt [Das Buch ist in Fraktur geschrieben - LT]. Sein Traum: Ein zumindest teilweiser Nachdruck des Standardwerks heimatkundlicher Geschichtsschreibung. Als Erscheinungstermin schwebt ihm die 1150-Jahrfeier der Gemeinde Ganderkesee im kommenden Jahr vor.

Eine Neuauflage pünktlich zur Jubelfeier sieht Tischler als „absolut idealen Zeitpunkt“ an. Nicht zuletzt auch aus geschäftlicher Perspektive: In absehbarer Zeit werde das Interesse an der eigenen Geschichte nie wieder so groß sein. Darüber im Bilde zu sein ist Tischler ein wichtiger Teil der Identitätsfindung. „Das gilt gerade auch für die Jugend“, sagt er und warnt: „Wer keine eigene Identität hat, der sucht sich eine.“

Von Hans Grundmann bis Georg Müller, kein Heimatforscher kommt laut Tischler an dem Theologen vorbei. Dass das Bultmann-Buch eigentlich auf den neuesten Stand gebracht werden müsste, ist ihm vollkommen klar. Ebenso wie im Nachfolgewerk von Grundmann ist die Zeit des NS-Regimes fast vollständig ausgeklammert. Kein Wort verliert Bultmann auch über seine eigene Rolle als „roter Pastor“ und erster Nachkriegsbürgermeister. „Wenn sich einer für die Fortsetzung engagieren würde, wäre das natürlich toll“, sagt Tischler.

Ihm selbst war Geschichte lange gleichgültig. Erst als er sich vor zehn Jahren mit einer Fußgruppe zum Fasching anmeldete [Die Fernbedienten http://www.fernbdient.de], dämmerte ihm, „dass Ganderkesee etwas Besonderes“ sei [ist - LT]. Seither hat er sich durch die heimatkundliche Literatur gewühlt und ist mit einer Homepage über den Wilderer „Hasen-Ahlers“ sogar selbst aktiv geworden [http://www.hasenahlers.de - LT].

Seine Begeisterung für Geschichte hat Tischler im Juli in den Orts- und Heimatverein Ganderkesee geführt. Dort macht er sich stark für eine Internet-Seite des Vereins. „Das würde ich übernehmen“, sagt Tischler. Sein Motto ist dabei das gleiche wie bei seiner Initiative für einen Nachdruck des Bultmann-Buchs: „Einfach machen“.


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